Der Beruf OrthopädistIn EFZ
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Publiziert am: 29.10.2023
Der Beruf "OrthopädistIn EFZ"
Tätigkeiten:
Krankheit, Unfall oder eine angeborene Beeinträchtigung kann zu einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit führen. Mit ihrer Arbeit unterstützen Orthopädisten EFZ Menschen darin, ihre Mobilität zu verbessern. Sie stellen Prothesen, Orthesen und Rehabilitationsmittel her und passen sie bei Bedarf an. Prothesen ersetzen ein fehlendes oder in seiner Funktion reduziertes Glied. Orthesen sind Schienen, Korsetts und Fusseinlagen, die stützend und haltungskorrigierend wirken. Ein Rehabilitationsmittel dient der Sitz- und Rückenunterstützung in einem Rollstuhl oder auch der Liegeunterstützung für die Nacht.
Gemeinsam mit der Ärztin, dem Physiotherapeuten, den Kostenträgern und der Klientin klären Orthopädistinnen EFZ ab, welches Hilfsmittel geeignet ist. Jede Prothese, Orthese oder jedes Rehabilitationsmittel wird individuell geplant, angefertigt und dokumentiert. Oft muss die Vorrichtung, zum Beispiel während der Rehabilitationsphase, mehrmals angepasst und wieder abgeändert werden, bis sie optimal sitzt. Orthopädistinnen EFZ reparieren die orthopädischen Hilfsmittel auch.
Mit Einfühlungsvermögen und Kenntnissen in Anatomie und Pathologie beraten Orthopädisten EFZ die Kunden: Sie zeigen ihnen Möglichkeiten auf, wie orthopädische Hilfsmittel den Alltag erleichtern können. Durch ihre Präzisionsarbeit ermöglichen sie den Klienten und Klientinnen ein angenehmes und selbstbewusstes Tragen der Prothese oder Orthese und steigern so die Lebensqualität der Betroffenen. Zudem lassen neue technologische Entwicklungen die Sitz-, Geh- und Stehhilfen immer ästhetischer und natürlicher aussehen.
Orthopädistinnen EFZ verrichten millimetergenaue handwerkliche Feinarbeit. Zur Herstellung der Bewegungshilfen verwenden sie verschiedene Metalle, Holz, Kunststoffe, Gips, Leder und Polstermaterialien. Entsprechend der Vielfalt der Materialien und Arbeitsprozesse setzen die Berufsleute verschiedene Werkzeuge und Maschinen ein. Orthopädistinnen EFZ halten sich an die Vorschriften zur Hygiene und Arbeitssicherheit sowie zum Gesundheits- und Umweltschutz.
Ausbildung:
- Grundlage:
- Eidg. Verordnung vom 12.6.2008 (Stand am 1.1.2018)
- Dauer:
- 4 Jahre
- Bildung in beruflicher Praxis:
- In einer orthopädischen Werkstatt
- Schulische Bildung:
- 1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule in Zürich oder Lausanne
- Berufsbezogene Fächer:
- Orthetik
- Prothetik
- Ortho-Reha/Rehabilitationsmittel
- Arbeitsprozesse, Qualitätssicherung
- Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz
- Naturwissenschaftliche Grundlagen
- Überbetriebliche Kurse:
- Zu verschiedenen Themen
- Berufsmaturität:
- Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Abschluss:
- Eidg. Fähigkeitszeugnis "OrthopädistInnen EFZ"
Voraussetzungen:
- Vorbildung:
- obligatorische Schule mit mittleren oder hohen Anforderungen abgeschlossen
- gute Leistungen in Rechnen, Physik, Zeichnen und technischem Zeichnen sowie im Werken
- Anforderungen:
- Interesse an medizinischen Fragen
- Freude an der Arbeit mit verschiedenen Materialien
- technisches Verständnis
- handwerkliches Geschick
- Sinn für Formen
- genaue und sorgfältige Arbeitsweise
- Einfühlungsvermögen
- Kommunikationsfähigkeit und Kontaktfreude
- Dienstleistungsbewusstsein
- Selbstständigkeit
- Belastbarkeit
- Organisationstalent
- Geduld und Ausdauer